Trabant ist mal definitiv nicht jene Marke, an die man
zuallererst denkt, wenn von innovativer Technik die Rede ist. Aber das könnte
sich bald ändern. Offenbar möchte man seitens der Trabant nT GmbH. die
anhaltende Popularität des Trabi nützen – mit einer Neuauflage des Kultautos:
Optisch durchaus an die Spielzeughaftigkeit des Originals angelehnt, aber
technisch – soviel zeigt sich – will man einen völlig anderen Weg einschlagen
als zu DDR-Zeiten.
Damit sind wir schon beim entscheidenden Stichwort: Der
newTrabi ist als pures Elektroauto projektiert. Ich persönlich bin kein großer
Fan des Elektroantriebs beim Pkw, was nicht unbedingt wesentlich ist. Auf den
Lobgesang vom hundertprozentig umweltschonenden Elektroantrieb würde ich nicht
allzu viel geben, weil: Schon einmal überlegt, wo der Strom zum größten Teil
herkommt? Etwa zwanzig Atomkraftwerke in Deutschland, um die sechzig in
Frankreich und so weiter, da sind wir ganz schnell wieder auf dem Boden.
Es ist also nicht nur eine philosophische, sondern auch eine
Frage von ganz rationalen Umwelt-Überlegungen, ob man Elektroantrieb im Pkw
befürwortet. Über eine Neuaufnahme der alten Zweitakter-Produktion brauchen wir
gar nicht zu diskutieren, das ist klar. Da ist man auch bei Melkus schon mit
der Zeit gegangen, wo man sich früher von der Wartburg-Motorenpalette bedient
hat. Ansonsten wären alle möglichen Varianten denkbar, vom Elsbett-Motor, der
speziell für biologischen Treibstoff ausgelegt ist, bis hin zu einem
Elektroauto mit Range Extender à la Audi A1 e-tron oder Jaguar C-X 75. Vor
allem hier würde sich der Wankelmotor technisch sehr gut machen. Und wenn ich
mir denke, daß dieser irre steile Jaguar-Sportwagen aus 4 Litern Benzin 800 PS
herausholen soll, wie minimal muß dieser Wert dann erst bei der standesgemäßen
Motorisierung eines Trabant sein? Egal, was man jetzt für einen Motor wählt…
Die Range-Extender-Technik dürfte ein hohes
Zukunftspotential haben, aber darüber hinaus hat mich auch das Yo ë-Auto des
Russen Michail Prochorow besonders begeistert: SO könnte die Technik des
newTrabi nämlich auch aussehen (Wankelmotor plus Super-Kondensator als
Energie-Speichermedium)! Davon könnten sich Herpa und die Trabant nT GmbH.
schon einmal inspirieren lassen.
Ich würd’s spitze finden. Und außerdem: Das
IFA-Sachsenring-Autowerk in der DDR hat sich schon beim alten Trabant mit
Wankel-Einbauten versucht. War wohl einige Nummern zu groß, wie auch bei den
MZ-Motorrädern.
Aber heute ist man ja technisch schon viel weiter, und
wenn’s sogar die Russen können…
Übrigens: Hier könnt Ihr ein bisschen was reinschreiben, wie
Ihr Euch Euren Wunsch-Trabi vorstellt:
http://www.trabant-nt.de/342/de/das-projekt/ihre-meinung.aspx
Probiert es mal. Vielleicht haben wir eine Chance, daß es diesmal klappt
mit einem Wankel-Trabi...